Stefan Schrinner im Interview mit Mala Ullal, Geschäftsführerin der Vervelan GmbH
»Ich genieße es, mit Menschen im Team zu arbeiten. In Meetings zu sehen, wie Strategien über Ländergrenzen hinweg mit den Kollegen erarbeitet und umgesetzt werden, macht den Reiz und den Spaß an meiner Aufgabe aus.«
Stefan Schrinner
Mala Ullal: Herr Schrinner, Sie hatten in diesem Jahr Ihr 25-jähriges Betriebsjubiläum. Herzlichen Glückwunsch dazu! Würden Sie kurz beschreiben, in welchen Bereichen der Firma Sie über diese 25 Jahre gearbeitet haben?
Stefan Schrinner: Vielen Dank für die Glückwünsche. Ich war überrascht, wie schnell die Zeit doch vergeht. Seit 25 Jahren arbeite ich am Produktionsstandort Berlin für gasisolierte Schaltanlagen im Schaltwerk Hochspannung. In diesen Jahren habe ich seitens Siemens immer wieder die Möglichkeit bekommen, mich fachlich und funktional weiter zu entwickeln. Worüber ich sehr froh bin. Seit 2007 bin ich Head of Global Supply Chain & Procurement der Produktionsstandorte für gasisolierte Schaltanlagen.
Mala Ullal: Hat in Ihren Bereichen und im Laufe Ihrer Karriere eine Internationalisierung stattgefunden? Wenn ja, wie hat sich diese auf Ihre tägliche Arbeit ausgewirkt?
Stefan Schrinner: Siemens war schon immer ein weltweit operierendes Unternehmen. Wir sind mittlerweile in knapp 200 Ländern vertreten! Im Laufe meiner persönlichen Entwicklung wurde ich seitens Siemens stets auf das neue Aufgabengebiet vorbereitet.
Mala Ullal: Mussten Sie im Zuge der Globalisierung neue Fähigkeiten und Kompetenzen entwickeln, die in der internationalen Zusammenarbeit notwendig wurde? Wenn ja, wie haben Sie diese entwickelt?
Stefan Schrinner: Seitens Siemens bestand für mich immer die Möglichkeit, meine Fähigkeiten und Kompetenzen zu steigern. Hier sei insbesondere das interne Weiterbildungsprogramm erwähnt, welches sowohl fachliche Trainingsthemen als auch Leadership Excellence beinhaltet.
Mala Ullal: Welche Kompetenzen sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten in der internationalen Zusammenarbeit?
Stefan Schrinner: Bei Siemens gibt es grundsätzlich keinen Unterschied in der nationalen bzw. internationalen Zusammenarbeit. Man sollte für Menschen offen sein. Eine gewisse „Abenteuerlust“ ist auch nicht schlecht, wenn man seine „Komfortzone“ verlässt. Was ich jedoch empfehlen möchte, ist z. B. die Teilnahme an interkulturellen Trainings.
Mala Ullal: Was genießen Sie am meisten in der Zusammenarbeit mit internationalen Kollegen und was ist am herausforderndsten?
Stefan Schrinner: Ich genieße es, mit Menschen im Team zu arbeiten. In Meetings zu sehen, wie Strategien über Ländergrenzen hinweg mit den Kollegen erarbeitet und umgesetzt werden, macht den Reiz und den Spaß an meiner Aufgabe aus.
Mala Ullal: Sie haben an einem interkulturellen Training bei Mala Ullal für die Zusammenarbeit mit Indien teilgenommen. Was hat Sie besonders interessiert? Wie hat dieses Training Sie im Arbeitsalltag unterstützt?
Stefan Schrinner: Oft sieht man in Berlin auf Werbeträgern den Slogan „ Incredible India“. Alleine das suggerierte für mich etwas Unbekanntes, bevor ich zum ersten Mal mit Menschen aus Indien in Kontakt kam. Es ist wichtig, Dinge im Training zu erfahren, die einen Start vor Ort erleichtern können. Alles was angesprochen oder erprobt wurde, hat sich für mich in vielen Bereichen im Nachhinein bestätigt und mir vieles im Geschäftsleben und im Land erleichtert.
Mala Ullal: Am indischen Standort von Siemens in Aurangabad wurde ein Training zur Zusammenarbeit mit Deutschen durchgeführt. Wie haben Ihre indischen Kollegen dieses Training aufgenommen? Hat sich dadurch etwas verändert?
Stefan Schrinner: Nach jetzt gut vier Jahren gemeinsamer Zusammenarbeit mit den Kollegen in Aurangabad bin ich fest davon überzeugt, dass die interkulturellen Trainings das Zusammenwachsen eines länderübergreifenden Teams beschleunigt haben.
Mala Ullal: Gibt es etwas zum Thema internationale Zusammenarbeit, was Sie als international erfahrener Manager mit 25 Jahren Berufserfahrung gerne an jüngere Kollegen weitergeben würden?
Stefan Schrinner: Wie ich schon an anderer Stelle sagte, man muss einfach offen für die Menschen dieser Welt und ihren Kulturen sein. Denn letztendlich kann man ein gemeinsames Ziel nur gemeinsam erreichen.